Im Rahmen ihrer Sommertour stattete die SPD-Fraktion dem Stadtteil Langwaden einen Informationsbesuch ab. Dabei standen lokale Themen ebenso auf der Tagesordnung wie der aktuelle Planungsstand der ICE-Neubaustrecke von Frankfurt nach Mannheim. Als kompetente Gesprächspartner standen der Sprecher des Umweltverbandes „Mensch vor Verkehr“, Reimund Strauch, sowie Ortsvorsteher Robert Loreth und dessen Stellvertreter Philipp Lämpe zur Verfügung, heißt es in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten.
An der Infotafel zur Neubaustrecke in Langwaden berichtete Strauch der Fraktion über den aktuellen Stand des Projektes. Im Wesentlichen stützte er sich dabei auf die Informationen von den Infoständen der DB Netz AG, an denen der Verband „Mensch vor Verkehr“ beteiligt war.
„Auf Langwaden bezogen trifft es die dortige Bevölkerung schwer“, so der Sprecher. Angesichts der Tatsache, dass bei 34 Wohneinheiten, trotz aktivem Lärmschutz, die gesetzlichen Anforderungen nicht eingehalten werden könnten und deshalb passiver Lärmschutz in Form schalldichter Fenster und indirekter Lüftung nötig wäre, werde der Bau eines bergmännischen Tunnels bekräftigt. Hinzu komme der Verblust grosser Waldflächen in diesem Bereich. Außerdem, so Strauch, werde sich durch das Umlegen der L 3261 die Verkehrssituation deutlich verändern. Am Ortseingang sei ein Kreisverkehr mit Anbindung der L 3261 geplant. Zudem befänden sich zahlreiche archäologische Flächen, wie Hügelgräber und Schanzen im Untersuchungsraum, ebenso Naturdenkmäler.
Desweiteren wies der Umweltverband-Sprecher auf ein geplantes besonderes Bauwerk entlang der Strecke hin, eine sogenannte Abkommenschutzwand zwischen Autobahn und Neubaustrecke. Diese werde keine Lärmschutzfunktion haben. Das Bauwerk werde nach den Planungen entlang der gesamten Strecke errichtet. Insgesamt sei eine Lärmschutzwand zwischen drei und 13 Metern Höhe vorgesehen.
Ortsvorsteher Robert Loreth, gleichzeitig stellvertretender Sprecher von „Mensch
vor Verkehr“ ergänzte die Vor-Ort-Informationen anschließend anhand einer
Präsentation im Dorfgemeinschaftshaus. Insgesamt gebe es – außer den Kosten – keine Argumente gegen einen bergmännischen Tunnel. Diese Forderung bestehe seit über 20 Jahren. Jetzt beginne die Planungsphase, die sieben Jahre andauern soll. Rechne man die Bauphase von ebenfalls sieben Jahren hinzu, könnte der erste Zug im Jahre 2037 fahren, so Loreth. Vor allem auch für die Bestandsstrecken entlang der Bergstraße und des Rieds sei eine Verlagerung des Güterverkehrs auf diese Neubaustrecke nach Einschätzung der Gesprächsteilnehmer absolut wichtig.
Der Umweltverband befürwortet dies ausdrücklich, das „wie“ sei entscheidend.
„Die Region will den bergmännischen Tunnel, denn der würde allen helfen“, warb Reimund Strauch abschließend für eine Umsetzung der berechtigten Interessen.
Bei der anschliessenden Diskussion über die Arbeit des Ortsbeirates kamen aktuelle
lokalpolitische Themen zur Sprache. Im Hinblick auf den kommenden Haushalt zeigten sich Ortsvorsteher Loreth und sein Stellvertreter Lämpe relativ bescheiden. Ganz oben auf der Wunschliste stehe die Erneuerung der inzwischen rund 50 Jahre alten Faltwand im Dorfgemeinschaftshaus. Bei einem geschätzten Kostenaufwand von ca. 14.000 Euro dürfte die Realisierung möglich sein, zeigte sich die Fraktion optimistisch. In den Folgejahren, so die Stadtteilvertreter, stehe dann die Umsetzung der für Langwaden vorgesehenen Maßnahmen des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) an, heißt es in der Pressemitteilung der Sozialdemokraten abschließend.